Endlich frei!
von mo am 16 Mrz. 2010, gespeichert unter Allgemein
Und sie brachten zu ihm einen, der taub und stumm war, und baten ihn, dass er die Hand auf ihn lege. Und er nahm ihn aus der Menge beiseite und legte ihm die Finger in die Ohren und berührte seine Zunge mit Speichel und sah auf zum Himmel und seufzte und sprach zu ihm: Hefata!, das heißt: Tu dich auf! (Mk 7, 32-43)
Kurzandacht – Unlängst ging die Meldung durch die Presse, dass möglicherweise bis zu einem Drittel der Menschen, die im vermeintlichen Wachkoma liegen, gelähmt sind – sie sind wach, können sich aber nicht verständlich machen. Gefangen im eigenen Körper! Ein Zustand, von schier unvergleichbarer Grausamkeit. „Öffne dich!“ wollen wir rufen können. Komm heraus aus diesem Panzer!
Eben dieses Wort rief Jesus einem kranken Mann zu. „Hefata! – das heißt: Öffne dich!“ Doch dann wird klar: Das Öffnen des kranken Organes ist nur ein erster Schritt. Auch der Geheilte selbst ist gemeint. Der innere Mensch soll offen werden, offen für eine persönliche Berührung durch Jesus. „Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“ – so ließ Exupéry es den kleinen Prinzen auf den Punkt bringen. Selbst ein Mensch, der sich bewegen kann, ist erst dann wirklich befreit, wenn die Tür seines Herzens geöffnet ist.
„Hefata!“- „Öffne dich!“, wenn du in dich selbst verschlossen bist, dicht gemacht hast, nicht ansprechbar bist, wenn du dich gelähmt fühlst und unfähig dich auszudrücken. Deine Not wendet eine persönliche Begegnung mit IHM, abseits vom Trubel der Welt. Vorausgesetzt, du bist bereit dich auf das Unerwartete einzulassen und verweigerst dich nicht, wenn dir die Heilmittel Gottes ungewöhnlich vorkommen. Für den einen mag es Spucke sein, der andere sieht den Finger Gottes und ist durch die Berührung verändert.
Wie und womit auch immer Gott dir begegnet ist – hast du dich öffnen lassen, dein Herz, die Augen und den Mund, dann bist du berufen, Gefangenen, auch den still daliegenden kranken Menschen, vom Wort des Lebens zu erzählen, das die Fenster zum Himmel aufreißt.