Hilary. Fantastisch.
von mo am 11 Nov. 2010, gespeichert unter Allgemein
Mannheim, Mozartsaal – Überirdisch! Was für ein Ton! Und der Bach als Zugabe – ein Statement. So klingt sie, die Sarabanda aus der d-moll Partita – und wie sie klingt! Zum Zuhören, zum gar-nicht-mehr-aufhören-wollen. Unser guter alter Fredy Csammer hätte es geliebt. Welch eine Musik!
Zuvor spielte Hilary Hahn das Sibeliuskonzert – technisch absolut perfekt. Ja, sie ist mit Heifetz in einem Atemzug zu nennen! Völlig unbeschwert und in Reinform „spielerisch“ interpretiert sie, verzaubert mit ihrer Musik. Wir sind hin und weg.
Falls es noch einen Beweis bedurft hätte, dass beste Orchester auch auf der anderen Seite der Erde zu finden sind: New Zealand Symphony Orchestra. Das zweite Hauptwerk des Abends, die Symphonie fantastique, wurde engagiert interpretiert und vom Publikum begeistert gefeiert – man wünschte sich unwillkürlich, dass Berlioz, der vor fast 150 Jahren verstarb, hätte erleben können, wie dauerhaft lebendig und erfolgreich seine Musik geworden ist. Wie hätte sich der seiner Zeit so weit voraus Eilende wohl über den begeistert applaudierenden Saal gefreut. [Nennt mich naiv, aber für mich ist schon allein das ein Grund, auf ein Leben nach dem Tod zu hoffen. Und – noch mehr – Grund auf eine Welt hin zu leben, in der Menschen, die den Blick für die Zukunft haben, nicht mehr als „zu modern“ abgelehnt werden! Bis zu seinem Tod wurde Berlioz die Position des Kompositionslehrers am Pariser Konservatorium vorenthalten, er verbitterte am gleichen Ort – als Bibliothekar.]
Danke Hilary, Dank an das Orchester für den wunderschönen Abend – und viele Grüße an das violincase 😉 (verträgt es sich mit dem Violinenbildchen?)
Zu einem aktuellen Interview mit Hilary Hahn und dem 3. Satz, Giga, der d-moll Partita .